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Polderlandschaft – Landgewinnung aus dem Meer

Flaches Land durchzogen von Grachten, Flüssen und Seen, geprägt durch Windmühlen und kilometerlange Dämme - dies ist das landschaftliche Erscheinungsbild der Niederlande, wie es sich vor allem auch durch den Prozess der Landgewinnung entwickelt hat.

Ein Polder oder auch Koog, das ist das durch Entwässerung gewonnene Land, welches für gewöhnlich niedriger liegt als der Wasserspiegel und somit nur von den von Menschenhand errichteten Deichen vor Überflutung geschützt wird. Diese Landschaften finden sich vor allem in Flandern (Belgien), in Norddeutschland und besonders ausgeprägt in den Niederlanden.

Schokland – Eine Insel wird zum Polder

Das wohl bekannteste Beispiel für diese Art von künstlich geschaffenem Land, ist der Noordoostpolder in den Niederlanden im heutigen Ijsselmeer. Die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Polderlandschaft war noch bis 1942 eine Insel im früheren Meer Zuiderzee und ist mittlerweile eine der wichtigsten Regionen für die typische Land- und Gartenwirtschaft in den Niederlanden.

Schon ein Blick auf die sprachlichen Unterschiede des Niederländischen und Deutschen gibt Aufschluss über die Entstehung einer solchen Polderlandschaft.Aus dem einstigen „Zee“ (dt. Die See/ das Meer) entstand ein, durch den Afsluitdijk (Abschlussdeich) von der Nordsee abgetrenntes, „Meer“ (dt. der See). In diesem wiederum konnten mittels der Errichtung weiterer Deiche, weitläufige Landflächen durch Pumpanlagen entwässert werden. Das auf diese Art und Weise gewonnene Neuland – der sogenannte Polder – sollte vor allem als landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung stehen. Die errichteten Deiche wiederum nahmen eine Funktion im Küstenschutz ein.Zeugen dieses Prozesses sind die zahlreichen Pumpmühlen, die Seen, Flüsse und Grachten, welche Sie am besten während einer Motorboottour in Noord- und Zuid-Holland kennenlernen und ganz nach Ihren Interessen auf eigene Faust erkunden können!

Das Oosterschelde-Sturmflutwehr – Im Kampf gegen die Naturgewalten

Ein weiteres Projekt zur Optimierung des Hochwasserschutzes in den Niederlanden sind die weltbekannten Deltawerke, welche den Rahmen für zum Beispiel die Errichtung des Oosterschelde-Sturmflutwehres bildeten. Anstatt eines weiteren Abschlussdammes, welcher sich massiv auf die Flora und Fauna der Region ausgewirkt hätte, wurde hier an der Oosterschelde, nach Protesten der Bevölkerung, ein Wehr errichtet, dessen Tore nur bei Sturmfluten geschlossen werden. Somit ist dieser Meeresarm nicht, wie das Ijsselmeer, vollends vom Ozean abgetrennt und die Auswirkungen des Eingriffes zeigen sich dadurch weniger gravierend. Ein Besuch des Deltaparks Neeltje Jans im Rahmen einer Klassenfahrt nach Zeeland wird Sie noch tiefer in die unumgängliche Thematik des Küstenschutzes in den Niederlanden Einblick nehmen lassen.

Entdecken auch Sie diese einzigartigen Landschaften und das beeindruckende Sturmflutwehr an der Oosterschelde, befahren Sie die entstandenen Flüsse, Seen und Grachten und staunen Sie über die unzähligen Windmühlen im Rahmen Ihrer Klassenfahrt in die Niederlande!