La Rochelle, die berühmte Hafenstadt im Südwesten Frankreichs, bietet einen tiefen Einblick in vergangene Jahrhunderte. Gegenüber der maritimen Stadt in der Region Nouvelle-Aquitaine liegt die Île de Ré.
Die Stadt am Meer war schon in der Renaissance sehr weltoffen. Die Anhänger der Reformation sammelten sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Die Bewohner von La Rochelle zeigten sich sehr tolerant: Die Gebäude der katholischen Kirche standen auch den Reformationsanhängern offen.
Doch die Religionskriege weiteten sich aus und große Gebiete Frankreichs wurden verwüstet. In La Rochelle wurden 1565 katholische Priester getötet und vom Hafenturm aus in das Wasser geworfen. Daraufhin kam es zum offenen Kampf zwischen Katholiken und Protestanten – und La Rochelle entwickelte sich zu einem wichtigen Standort für den Protestantismus.
Über sechs Monate hinweg belagerte die königlich-katholische Armee das Zentrum der Hugenotten. Moderne Kriegstechniken halfen jedoch nicht: La Rochelle hielt stand und die Angreifer gaben auf.
Knapp 30 Jahre später wurde die Stadt jedoch besiegt durch Richelieu. Die Belagerung durch die königlichen Armeen, angeführt von dem berühmt-berüchtigten Kardinal, führte 1628 schließlich zur Niederlage der Protestanten. Trotz der Verbindung mit den Engländern auf der Insel Ré gelang es dem Bürgermeister der Stadt nicht, die Angriffe dauerhaft abzuwehren. Die Verfolgung der Hugenotten führte nach dem Verlust von La Rochelle zum Exodus. Zahlreiche Protestanten flohen über den Atlantik und ließen sich in Nordamerika nieder – wo sie New Rochelle gründeten.
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Ein Querschnitt dieser maritimen Stadt im Westen Frankreichs weist auf die besondere Stellung von La Rochelle im Zweiten Weltkrieg hin. 1941 wurde ein U-Boot-Bunker in La Rochelle-La Pallice errichtet und 1943 hatte die Stadt ein Marinelazarett.
Die Deutschen hatten La Rochelle, samt der Hafenanlagen im nahe gelegenen La Pallice fest in ihrer Hand. Es gab ein Stillhalteabkommen zwischen den Deutschen und den Franzosen. Dieses beinhaltete die Vereinbarung, dass die Stadt mit ihren Hafenanlagen nicht zerstört würde, wenn die Alliierten auf einen Angriff der eingekesselten Deutschen verzichteten. Aufgrund dieser Konvention ist die maritime Stadt mit ihren historischen Bauwerken bis heute sehr gut erhalten.
La Rochelle liegt direkt am Meer, hat jedoch nur wenig Stadtstrand. Etwas außerhalb liegen größere Sandstrände, die nicht nur die Jugendlichen anziehen. Außerdem bietet die Hafenstadt viele schöne Eindrücke und hat ihren ganz eigenen Zauber.
Besonders interessant ist der alte Hafen. Die beiden Türme La Chaine und Saint-Nicolas stehen seit dem 14. Jahrhundert am Hafeneingang. Wenn damals eine Gefahr nahte, spannten die Einwohner Ketten zwischen den Türmen, um den Hafen zu blockieren.
Um den Vieux Port vor dem Altstadt-Zentrum ziehen sich die Uferstraßen Quai Duperre und Cours des Dames. Dort wo sich diese Straßen treffen, ist eine Statue zu sehen: Admiral Duperre, berühmter Sohn der Stadt, kommandierte 1830 die französische Flotte, als Algier eingenommen wurde.
Die Altstadt ist geprägt von mittelalterlichen Häusern mit Schiefergesimsen und Fachwerk. Der Grundriss setzt sich aus rechtwinklig angeordneten Straßen zusammen. Damit hält La Rochelle den Charakter einer alten Geschäftsstadt am Leben. Teilweise sind die Wehrmauern bis heute erhalten. Typische Kennzeichen für die historische Stadt sind überdachte Passagen und Arkadengänge. Die Passanten kommen auch bei Regen trockenen Fußes durch diese Straßen.
La Ville-en-Bois – die Stadt aus Holz – liegt im Süden des Vorhafens. Hier locken mehrere Museen, beispielsweise: