Als ich das erste Mal vor gut 25 Jahren von Norden her auf Klassenfahrt an den Gardasee anreiste, wusste ich natürlich noch nicht, wie oft ich in den Folgejahren dieses schöne Stückchen Europa besuchen würde. Unvergessen: Man kommt schon gespannt von Norden, fährt von der Autostrada nach Rovereto ab und irgendwann nach Mori - dort, wo die Serpentinen die Straße dem Wasser entgegenführen - kommt dann diese irre Aussicht: links Berge und Hang, rechts Berge die schon recht alpin ausschauen und dazwischen öffnet sich nach Süden hin der langgestreckte See... aus dem Reisebus auf einem vorderen Platz ein wirkliches Highlight für Reisebegeisterte!
Was für ein herrliches Gewässer: es glitzert und schillert, ab und an gischten Wellen fast meeresgleich an die felsigen Küsten im Norden und Westen - und erfrischen gleichzeitig im Süden die schönen Sand- und Kiesstrände.
Nun - und da haben wir eigentlich schon die beiden Wahlmöglichkeiten, die dann noch paar Variationen bieten.
Der Norden - also sagen wir in etwa ab Limone - Riva- Torbole bis cirka Malcesine ist geprägt durch die Berge des Trentino im Norden und das Massiv des Monte Baldo im Osten. Hier finden wir für unsere Zwecke Hotels und einige Apartement- Anlagen. Es ist ein prima Ausgangspunkt für Ausflüge per Seilbahn auf den Monte Baldo (ggf. mit einer Wanderung zu verbinden) und alle Dinge die im Norden des Sees interessant sind- also zunächst Riva als größter Ort und auch Touren auf der Autobahn hinauf nach Trento oder Rovereto. Die Anbindung wird auch durch die Busse oft genutzt für Verona.
Da ergibt sich dann meist die Klassische Reise- mit Verona und Venedig gewürzt. Den Süden habe ich gern bereist - die Ferienanlagen taugen sehr gut wenn man es mit der eigenen Klassen etwas urlaubslike angehen möchte und auch ein Sprung ins kühle Nass geplant ist. Hier bieten sich dann die Orte ab Toscolano nach Süden (Desenzano del Garda) bis hinüber nach Peschiera in Richtung Osten an. Überhaupt ist Peschiera etwas Besonderes- die Lage an der Mündung des Flusses Mincio am See (in Verbindung mit dem Festungscharakter und der schönen Promenade) sowie der wirklich vielseitigen Gastronomie hat schon etwas lauschiges...
Folgende Vorteile bzw. Attraktionen lassen sich von den Ferienanlagen im Süden aus besonders gut nutzen: die Halbinsel Sirmione mit den römischen Ausgrabungen (Grotten des Catull) liegt quasi immer am Wege, nach Verona schaffte es letztes Jahr unser Reisebus ab Peschiera in einer halben Stunde (mit etwas Stau muss man aber auch mal rechnen). Wer mag, nimmt noch das Gardaland hinzu. Sehr empfehlen kann ich aus meiner Erfahrung eine Fahrradtour entlang am Fluss Mincio. Das ist - mit etwas jugendlichem Elan - für jede Großmutter zu schaffen. Bei Gelegenheit berichte ich noch von Verona und einigen weiteren Punkten, die bei Schülern gut ankommen.
Ihre Otti Schaffhauser
Der folgende Reisebericht wurde uns von einer Abschlussklasse aus Nürnberg zur Verfügung gestellt - und außerdem in deren Schülerzeitung veröffentlicht. Die Gruppe reiste im Juni mit uns in die Jugendherberge Zadar - hier der Link zur passenden Reise: Klassenfahrt nach Dalmatien - Zadar
Abschlussfahrt? Ausland? Klar, wollen wir!! Daran geglaubt haben wir nicht wirklich. Irgendwann wurde aber aus Planen, Reden & Träumen tatsächlich Ernst. Aufgeregt standen wir mit unseren Koffern vor der Schule. Wir stiegen fürwahr am Sonntag in der Nacht in einen Bus, der schon fast voll war mit einer anderen Klasse. Aber schlussendlich fand doch noch jeder einen Platz und Entspannung, die man bei einer Nachtfahrt braucht. War alles in Ordnung. Nach einer langen Busfahrt mit vielen Pausen kamen wir in Zadar in Kroatien an. Obwohl der Busfahrer auf einem Parkplatz beim Wegfahren an einem Felsen hängen blieb und den Bus ziemlich verbeulte und verkratzte.
Total cool, unser Jugendhotel war direkt am Meer. Begeistert zogen wir los und erkundeten die Umgebung. Es war ziemlich aufregend so weit weg von zuhause zu sein. Die Stadt Zadar ist wie eine Insel ins Meer gebaut. Man kann entweder weit um den Hafen herum zu ihr laufen oder sich in einem winzigen, wackeligen Ruderboot über das tiefe Meer rudern lassen. Nach einiger Überredungsarbeit fuhren alle mit im Boot. Vorher fotografierten wir uns noch mit riesigen Luxusyachten und stellten uns vor, es wären unsere.
In Zadar selbst erlebten wir wahnsinnig tolle Sonnenuntergänge. Laut Hemingway übrigens die Schönsten Sonnenuntergänge der Welt. Dazu machte eine Meeresorgel total abgefahrene Töne. War wirklich stark.
An einem Tag fuhren wir zu einem richtigen Sandstrand. Dort trafen wir zu unserer Überraschung unsere ehemalige Lehrerin Frau L. mit ihrem Mann. Wir badeten, tollten herum, schnorchelten und manche schwammen sogar richtig weit raus aufs Meer, Herr R. musste natürlich mit. Andere lagen in der Sonne, die wurden von Frau W. betreut. Die Woche war richtig super und verging leider viel zu schnell. Wir erlebten so viel und hatten wahnsinnig viel Spaß, nicht nur beim Tretbootausflug aufs Meer oder Pizzaessen am Strand. Klasse war zum Beispiel auch unsere Fotosession auf alten Säulen, bei der es sogar einen „Hochzeitsantrag“ gab. Bärtchen abschneiden bei Herrn R. war auch lustig. Hier jedoch alles zu erzählen würde wohl den Rahmen sprengen - aber die Bilder bieten ja einen wunderbaren Überblick. Auf dem Heimweg waren wir jedenfalls sehr müde und da schliefen dann tatsächlich alle. Leute, benehmt euch und überredet euere Lehrer zu einer Abschlussfahrt!!!