Vermutlich kam Ihr Kind völlig aufgeregt nach Hause, sobald es von der geplanten Klassenfahrt erfahren hat. Aufregung ist normal, positiver wie negativer Art. Das ist abhängig vom Kind und seiner individuellen Persönlichkeit sowie Situation. Da Sie Ihr Kind am besten kennen, haben Sie vermutlich bereits eine Ahnung, wie es auf diese Nachricht reagieren wird. Bleiben Sie dennoch offen für Überraschungen, denn die Reaktion kann niemals mit Sicherheit vorhergesagt werden – und sie kann sich außerdem noch mehrmals vor der Abreise ändern. Das bedeutet: Eine negative Aufregung im Sinne von Angst kann ebenso vorliegen wie eine positive Aufregung im Sinne von Vorfreude. Zudem können sich diese beliebig oft abwechseln, manchmal sogar gleichzeitig bestehen. Für Sie als Eltern, aber auch als Lehrer, ist es daher wichtig, ein Gefühl für die Gemütslage des Kindes zu entwickeln. Beobachten Sie dieses und lesen Sie zwischen den Zeilen, dann können Sie abschätzen, wie die mentale Vorbereitung im Einzelfall am besten aussieht.
Bemerken Lehrer oder Eltern überdurchschnittlich große Ängste bei einem Kind, ist es wichtig, das gemeinsame Gespräch zu suchen. Dieses sollte zuerst nur unter Erwachsenen stattfinden, um sozusagen eine Strategie zu entwickeln. Daraufhin können die Eltern ihr Kind gezielt vorbereiten. Sowohl zwischen Lehrkräften und Elternteilen als auch zwischen Eltern und Kind ist Kooperation daher wichtig, damit das Projekt Klassenfahrt für alle zum Erfolg wird. Hat Ihr Kind also Angst vor der Klassenfahrt, können Sie erst einmal fragen, wovor genau es ich fürchtet und ihm gezielt diese Ängste nehmen. Häufig können Kinder aber noch nicht artikulieren beziehungsweise auf den Punkt bringen, was ihnen Sorgen bereitet. Sie haben schlichtweg Angst. Was dann?
Sie können versuchen, Überzeugungsarbeit zu leisten, indem Sie den Spaß an der Sache hervorheben. Trotzdem darf sich das Kind nicht unter Druck gesetzt fühlen. Denn Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck und somit wird sein Widerstand gegen die Klassenfahrt vermutlich nur noch größer. Sinnvoller ist es daher, mit Spaß an die Sache heranzugehen. Bei der Klassenfahrt ist ein Ausflug in den Kletterpark geplant? Dann können die Eltern schon vorab mit ihrem Kind in einen (anderen) Kletterpark gehen und dort einfach einen spaßigen Tag verbringen. Das wird dem Jungen oder Mädchen mehr Selbstsicherheit schenken und die Vorfreude erhöhen, wenn Sie am Ende des Tages erwähnen, dass er beziehungsweise sie das bald mit Freunden auf der Klassenfahrt wiederholen kann.
Auch können Sie selbst lustige Geschichten von Ihrer eigenen Klassenfahrt vor vielen Jahren erzählen oder Sie betonen, wie traurig die Freunde des Kindes wären, wenn es nicht mitfährt. Solche Argumente können von Erfolg gekrönt sein, müssen sie aber nicht. Vor allem Kinder, die sehr an ihrer Familie hängen und nur selten oder nie auswärts schlafen, haben oftmals Probleme mit der räumlichen Trennung. Eine letzte Lösungsmöglichkeit könnte dann sein, dass ein Elternteil als Betreuer mitfährt; was bei einigen Klassenfahrten nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht ist als Unterstützung für die Lehrkräfte.
Wenn sich trotz all Ihrer Bemühungen keine einvernehmliche Lösung finden lässt, akzeptieren Sie den Wunsch des Kindes, nicht auf die Klassenfahrt mitzugehen. Das Kind zu zwingen, ist niemals die Lösung und kann in einem Drama aus Heimweh sowie verführter Heimkehr enden. Dennoch ist es in jedem Fall ratsam, als Eltern organisatorische Vorbereitungen zu treffen. Schließlich kann es passieren, dass Ihr Kind spontan seine Meinung ändert, wenn es beispielsweise sieht, wie groß die Vorfreude der anderen Kinder ist. Damit es dann doch noch mitfahren kann, müssen einige Dinge vorab erledigt werden. Hier daher eine „To-Do-Liste“ für alle Eltern, um ihr Kind auf die erste Klassenfahrt vorzubereiten:
Nun ist das Kind sowohl organisatorisch als auch mental bestens vorbereitet. Trotzdem lässt sich Heimweh niemals mit 100-prozentiger Sicherheit vermeiden. Je jünger das Kind und je seltener es von zu Hause weg ist, desto größer ist dieses Risiko.
Wenn das Kind also Heimweh bekommt, versuchen zuerst die Lehrer, es zu beruhigen oder abzulenken. Wird das Heimweh jedoch zu übermächtig, sollte das Kind die Gelegenheit bekommen, die Eltern zu kontaktieren. Als Elternteil sollten Sie deshalb unbedingt Ihre Telefonnummer bei den Betreuern hinterlassen, was auch für Notfälle wichtig ist. Wirken Sie beruhigend auf das Kind ein und stärken Sie sein Selbstvertrauen, dass es die Reise meistern wird. Machen Sie deutlich, dass Sie jederzeit erreichbar sind – aber bieten Sie nicht (direkt) an, es abzuholen. Lenken Sie das Kind stattdessen ab, lassen Sie es vom bisher Erlebten erzählen oder bringen Sie es zum Lachen. Wenn es anschließend an das Telefonat merkt, dass es ihm schon viel besser geht, stehen die Chancen gut, dass die Klassenfahrt doch noch zum Erfolg wird. Ermutigen Sie es daher, zumindest noch eine weitere Nacht zu bleiben, denn am nächsten Tag ist alles oft halb so wild. Halten Sie am darauffolgenden Tag daher Rücksprache mit den Lehrern, um das weitere Vorgehen zu besprechen und um sich nicht unnötig weitere Sorgen zu machen, obwohl es dem Kind bereits wieder gut geht.
Gern stellen wir ein passendes Angebot für Ihre Klassenfahrt zusammen