Klassenfahrten in der Berufsschule sind meist kürzer, denn es gibt meist weniger Unterrichtstage im Schuljahr, da die Jugendlichen im Rahmen der Ausbildung auch arbeiten.
Dementsprechend kann es sein, dass auch die Klassenfahrt kürzer ausfällt, als das bei anderen Schulklassen mit Jugendlichen im gleichen Alter der Fall ist. Von Ausbildung zu Ausbildung ist die Verteilung von Arbeitszeit und Schultagen unterschiedlich. Es gibt zudem Berufsschulklassen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei, zweieinhalb oder drei Jahre Ausbildung absolvieren.
Bei diesen Voraussetzungen bestimmen oft das Volumen des Lehrplans und die Arbeitgeber der Jugendlichen und jungen Erwachsenen den möglichen Zeitplan für einen gemeinsamen Ausflug im Klassenverband.
Grundsätzlich sollte in der Berufsschule der fachliche Schwerpunkt beim Thema Reisen im Zentrum stehen. Die Klassenfahrten bereichern die jungen Menschen, nicht nur in privater Hinsicht, indem sie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennenlernen und Freundschaften in einem entspannten Umfeld schließen können, sondern auch in professioneller Hinsicht sollte es einen Mehrwert geben.
Wie kann der Mehrwert für Berufsschulklassen aussehen?
Grundsätzlich helfen Klassenfahrten dabei, den Klassenverband zu stärken und einen Teamgeist zu entwickeln. Die Jugendlichen lernen Teamarbeit und gegenseitige Rücksichtnahme sowie sich zu organisieren.
Der Fantasie der Lehrkraft sind bei der Planung keine Grenzen gesetzt. Die jungen Erwachsenen können mit einer Abstimmung zur Auswahl des Reiseziels und der Dauer der Klassenfahrt im Unterricht mit einbezogen werden.
Wenn sich Berufsschulen mit dem Lehrbetrieb abstimmen, sind in der Regel auch längere Klassenfahrten kein Problem. Der Betrieb entscheidet dann, ob der Lehrling für die Schulfahrt Urlaub nehmen muss oder von der Arbeit freigestellt wird. Auch bei Vollzeitunterricht im Rahmen schulischer Ausbildungen können längere Klassenfahrten stattfinden.
Wenn es fachlich passt, können Schulfahrten mit der Berufsschule auch ins Ausland unternommen werden. Vor allem bei einer Ausbildung zum Fremdsprachenassistenten oder zur Fremdsprachensekretärin bzw. zum Fremdsprachensekretär ist es durchaus sinnvoll, spezielle Reiseziele für Sprachreisen auszuwählen.
Besonders bei einer Klassenfahrt ins Ausland hilft eine gut organisierte Vorbereitung, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, da es bei internationalen Reisezielen vieles zu beachten gilt. Entscheidend ist hier, dass die Wahl des Reiseziels sinnvoll ist. Frankreich oder Großbritannien sind bei den jungen Menschen sehr beliebt und passen in der Regel gut zum Ausbildungsinhalt, wenn Französisch und Englisch Bestandteile des Ausbildungsplans sind.
Berufsschülerinnen und -schüler lernen, sich in einem fremden Land mit ihren Sprachkenntnissen zu behaupten und können erlernte Fähigkeiten sofort praktisch umsetzen. Sie erfahren am eigenen Leib, wo es eventuelles Verbesserungspotenzial gibt.
Klassenfahrten ins Ausland sind natürlich auch in der Berufsschule länger als ein paar Tage, da der Reiseaufwand höher ist. Es ist empfehlenswert solche Fahrten gut zu organisieren, damit die Schülerinnen und Schüler nicht zu viele Arbeitsstunden verlieren, oder nicht mitfahren dürfen, weil sie von ihren Unternehmen gebraucht werden.
Alternativ kann man Klassenfahrt-Ziele in Deutschland für eine kürzere Reise planen. Es ist in den meisten Berufsschulen die Norm, eine Klassenfahrt möglichst kurz zu halten. Wenn man einen oder zwei Tage als Klassenfahrt festsetzt, da die berufliche Beschäftigung der Jugendlichen keine längere Reise zulässt, bietet es sich an, eine Schulfahrt in die nähere Umgebung zu planen. Eventuell in eine Stadt, in der es neue Dinge zu entdecken und zu lernen gibt.
Bei Ausbildungsberufen in handwerklichen oder technischen Tätigkeiten kann man Werkstätten oder Fachveranstaltungen besuchen. Die meisten Branchen veranstalten mehrere Messen, groß oder klein, die für Schülerinnen und Schüler interessant sein können.
Grundsätzlich gibt es in der eigenen Stadt oder in der nächsten Großstadt meist schon viel zu entdecken und zu lernen. Auch hier kann die Lehrkraft die Jugendlichen bei der Reiseplanung mit einbeziehen. Gibt es ein Ziel, das die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler aus beruflichen Gründen interessiert?
Vor allem wenn die Fahrt kurz ist, stellt sich schnell die Frage, wie bei den Jugendlichen ein Lerneffekt erzielt werden soll:
Die erste Frage ist leicht zu beantworten, da es bei Klassenfahrten im Allgemeinen darum geht, dass Jugendliche Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein lernen. Des Weiteren sorgt die fachliche Ausrichtung für eine weitere Bereicherung.
Es bleibt der Lehrkraft selbst überlassen, ob und wie die weiteren Aufgaben gestaltet werden:
Ist das Ziel klar, muss sich die Lehrkraft oder der Klassenverband noch über die An- und Abreise zur Klassenfahrt Gedanken machen. Ein weiterer wichtiger Vorbereitungspunkt sind die Verhaltensregeln für Klassenfahrten, die von Berufsschulklassen aber in der Regel problemlos eingehalten werden. Schließlich handelt es hier um junge Erwachsene im Alter zwischen meist 15-25 Jahren.
Wenn all diese Punkte geklärt und die Klassenfahrt mit der Berufsschule gut organisiert wurde – wir empfehlen zur Planung eine detaillierte Klassenfahrt-Checkliste –, dann steht einem einmaligen Erlebnis für Jugendliche und Lehrkräfte nichts mehr im Weg.