Erfahren Sie, wie Sie sich als Lehrer oder Lehrerin ideal auf den Wandertag vorbereiten können.
Wanderungen gelten im Lehrplan als außerschulische Aktivität, auf die sich Schüler sogar dann freuen, wenn sie eigentlich keine Lust auf Bewegung haben. Die freie Zeit mit Freunden außerhalb der Schule erfreut dann doch die Gemüter. Kein Wunder, dass die Wanderung auch bei Klassenfahrten der Ausflugsklassiker schlechthin ist.
Bieten Sie verschiedene Wanderungen zur Auswahl, lassen Sie die Klasse abstimmen und arbeiten Sie gemeinsam die Details aus. Diese Ideen kommen in der Regel gut bei Kindern und Teenagern an:
Für einen komplikationsfreien Ablauf und um ein Verlaufen zu vermeiden, müssen Wanderführer über entsprechende Ortskenntnisse verfügen und die Wanderroute optimalerweise bereits abgelaufen haben.
Diese Wanderregeln sollten Lehrerinnen und Lehrer beherzigen:
Um ein Quengeln der Schüler zu vermeiden, sollten sie den Zielpunkt der Wanderung kennen. Bei Wanderungen auf Klassenfahrten können sich Lehrpersonen Unterstützung vor Ort holen. Die Herbergseltern, Förster oder erfahrene Einheimische helfen gern weiter.
Je nach Alter der Schulkinder unterscheiden sich die Strecken, die man gut mit ihnen meistern kann. Gerade das Wandern mit Grundschülern ist nicht einfach, denn die Schülerinnen und Schüler der Klassen Eins bis Vier müssen bei der Stange gehalten werden, was am besten mit abwechslungsreichen und spannenden Wanderrouten zu bewältigen ist.
Tipp: Themenbezogene Wanderungen wie beispielsweise „Leben im Wattenmeer“ oder „Die Arbeit des Jägers“ lassen einen erlebnispädagogischen Wert erkennen. Die Dauer des Wandertages sollte zuvor jedoch mit einer Faustformel abgeschätzt werden: Die gesamte Wanderstrecke in km ist ungefähr so lang wie das Alter der Schüler in Jahren. Pro Stunde schaffen Schüler ca. 4 km. Das bedeutet: Mit zwölfjährigen Schülern wäre eine Wanderdistanz von 12 km optimal. Inklusive Pausen (jede Stunde 10 bis 15 min.) rechnet der beaufsichtigende Lehrer großzügig mit einer vierstündigen Wanderung.
Auch wenn die Strecke via Smartphone gesteuert werden kann, sind Wanderkarten essentiell für einen Wanderausflug. Die Kinder können das Kartenlesen learning-by-doing verinnerlichen. Beauftragen Sie zum Kartenlesen verschiedene Schülergruppen, um mit Verantwortung und Organisationsgeschick die Gruppe zu leiten.
Eine gute Wanderkarte gibt Informationen über alle bekannten Wege auf einer topographischen Höhenkarte. Ist der angepeilte Wanderweg ein Feldweg, Teerweg, Wiesenweg, ein Weg mit Betonspur oder Schotter? Markierungen auf den Wegen zeigen außerdem den Schwierigkeitsgrad an. Wanderkarten mit derartigen Informationen mit dem gewöhnlichen Maßstab von 1: 25 000 bis 1: 50 000 gibt es seit über 150 Jahren und werden auch in Zukunft nicht von elektronischen Karten verdrängt werden.
Wanderkarten von Kompass und Freytag&Berndt haben sich im deutschen Raum bewährt, für die Alpen sind die Karten des Alpenvereins das non plus ultra. Auch gibt es Karten auf Basis von OpenSource-Kartenmaterial, die der Qualität von amtlichen Gebrauchskarten oder Karten von spezialisierten Verlagen in nichts nachstehen. Diese Wanderkarten sind jedoch nur online abrufbar. Beispiele hierfür sind die Wanderreitkarte und 4Umaps.eu.
Ein Wandertag wird wie ein normaler Unterrichtstag behandelt, der mit einer Teilnahmepflicht einhergeht. Lehrer*innen müssen lediglich beachten, dass sie die Genehmigung für den Wandertag von der Schulleitung einholen müssen. Eine Einverständniserklärung von Eltern wird nur dann notwendig, wenn die Schüler zwischendurch „freien Ausgang“ haben, also beispielsweise einen Ort in Kleingruppen auf eigene Faust erkunden.
Falls auf dem Wandertag Fotos gemacht werden, braucht es die Einverständniserklärung der Eltern, insbesondere wenn die Bilder später veröffentlich werden sollen.
Wenn Lehrpersonen einen Wandertag planen, machen sie häufig einen entscheidenden Fehler: Sie befragen nicht die Schüler. Dabei zeigt sich immer wieder, dass die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler deutlich steigt, wenn sie am Entscheidungsprozess beteiligt sind. Lehrer*innen sollten den Entscheidungs-Prozess daher begleiten und mit ihren Ideen und Erfahrungen unterstützen. Lassen Sie die Kinder auch selbst Programmpunkte auswählen und genießen Sie am Tag selbst den Ausflug mit der Klasse.
Gern stellen wir ein passendes Angebot für Ihre Klassenfahrt zusammen