In der Elternmitwirkungsverordnung des Landes NRW heißt es im ersten Paragraphen, dass Eltern „das Recht und die Aufgabe [haben], die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Schule zu fördern und mitzugestalten“. Gesichert wird dies durch das regelmäßige Austragen von Elternabenden, die auch die Erziehungsberechtigten an der Schulpflicht des Kindes partizipieren lassen.
Der Elternabend ist eine der wenigen Möglichkeiten für das Aufeinandertreffen von Klassenlehrer*in und Eltern. Daher muss dieser verschiedene Aspekte des schulischen Lebens unter einen Hut bringen. Zum einen dient er als Informationsveranstaltung, vor allem in Fragen des Klassenklimas, der Unterrichtsgestaltung und Organisation. Er schafft zum anderen den Raum, dass sich Lehrpersonen und Eltern sowie die Eltern untereinander kennenlernen.
In Bezug auf Klassenfahrten oder Exkursionen gilt der Elternabend als das wichtigste Zusammentreffen, um quasi das Fundament für die Reise zu errichten.
Es empfiehlt sich, den ersten Elternabend gleich wenige Wochen nach Beginn des Schuljahres anzusetzen, da Eltern im neuen Zyklus noch besonders motiviert sind, das Bestmögliche für die Schulbildung ihrer Kinder zu unternehmen. Wenn Lehrer*innen eine Klassenfahrt planen, sollte dieses Vorhaben am besten schon im Schuljahr zuvor auf der Tagesordnung stehen. So können sich Familien auf die Reise einstellen und zum Beispiel Geld zur Seite legen, um die Kosten für die Klassenfahrt rechtzeitig anzusparen.
Ein außerplanmäßiger Elternabend sollte etwa zwei Monate vor der Klassenfahrt stattfinden, um die wichtigsten Punkte konkret besprechen zu können. Mit einer Klassenfahrt-Checkliste behalten Sie die Details der Reiseplanung im Blick.
Einen geeigneten Zeitpunkt für das Treffen mit den Eltern zu finden, ist nicht einfach. Die einen Eltern wollen lieber spät zum Elternabend kommen, da sie vielleicht bis 18 Uhr arbeiten. Andere Eltern haben abends keine Kinderbetreuung und bevorzugen einen früheren Termin. Und dann kommen noch Eltern aus dem Schichtdienst hinzu, die eine Planung fast unmöglich machen.
In der Regel findet der Elternabend dennoch abends statt. Als praxistauglich hat es sich erwiesen, einen Zeitrahmen von zwei Stunden nicht zu überziehen und dies auch vorher zu kommunizieren.
Der Elternabend findet zumeist praktischerweise im Klassenraum statt. Dies erfordert den geringsten Organisationsaufwand, weil der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin über leichten Zugang verfügt. Um die Atmosphäre aufzulockern, können die Tische umgestellt werden, um die Eltern nicht an eine Schüler-Lehrer-Situation zu erinnern. Ein Stuhlkreis etwa, ermutigt die Eltern dazu, mitzureden und sich aktiv einzubringen.
Um der Tristesse der Unterrichträume zu entfliehen, weichen einige Lehrerinnen und Lehrer in freundlichere Räumlichkeiten der Schule aus, bspw. in die Schulbibliothek oder in das Schul-Café. Hier sollte man darauf achten, sich frühzeitig um die Schlüssel für die Räumlichkeiten zu kümmern.
An dem Elternabend sollten neben dem Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin die Erziehungsberechtigten anwesend sein. Eine verpflichtende Teilnahme besteht nicht. Zum Elternabend können auch weitere Lehrerinnen und Lehrer geladen werden, um bspw. Probleme in einem bestimmten Fach zu erörtern.
Die Einladung zum Elternabend sollte die wichtigsten Fakten beinhalten (Ort, Datum, Uhrzeit, Thema) und darf gern kurzgehalten werden.
„Liebe Eltern der Klasse 8c,
hiermit lade ich Sie herzlich zum Elternabend in diesem Schuljahr ein.
Datum: 17. September, 19 Uhr
Ort: Klassenzimmer der 8c
Tagesordnung:
Klassenklima
Leistungsstand & Lernstoff
Anstehende Termine
Geplante Klassenfahrt im Mai
Wahl der Elternvertretung
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme!
Mit freundlichen Grüßen
M. Müller“
Der Ablauf des Elternabends kann je nach Termin im Schuljahr und dem Vorhandensein von wichtigen Punkten variieren. Dieser Beispiel-Elternabend zu Beginn des Schuljahres gibt Aufschluss über die wichtigsten Themen-Eckpfeiler:
1. Protokollanten finden oder selbst Protokoll anfertigen
2. Begrüßung der Eltern & Vorstellung der Tagesordnungspunkte (TOP)
Hier sollte es zu einem regen, aber konstruktiven Austausch zwischen Eltern und Lehrpersonen kommen. Was erzählen die Kinder zu Hause über die Klasse? Gibt es Probleme? Die Lehrkraft schildert den eigenen Eindruck über die Klassensituation und spricht mögliche Spannungen und Konfliktpotenziale an.
Der Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin erläutert den Eltern den Leistungsstand der Klasse aus persönlicher Sicht, evtl. können noch weitere Fachlehrer*innen hinzukommen und auf Probleme hinweisen.
Die Inhalte des Lehrplans werden erläutert. Was müssen die Schüler*innen leisten, um die Klassenstufe erfolgreich abzuschließen? Was ist neu im Lehrplan? An dieser Stelle wird außerdem über anstehende Prüfungen informiert. Empfehlenswert ist eine offene Fragerunde über die Lerninhalte, weil Eltern u. a. aus religiösen Gründen bestimmte Inhalte ablehnen können.
Informieren Sie die Eltern über die Ferien- und weitere Schließtage der Schule, über die Möglichkeit am Ferienprogramm teilzunehmen, über geplante Feste oder Aktionen, für die Sie Unterstützung von Eltern brauchen. Wann finden Wandertage und Exkursionen statt? Die Klassenfahrt erhält einen extra Tagesordnungspunkt.
Während des Elternabends wird das allgemeine Klassenfahrten-Konzept der schulischen Einrichtung dargelegt, darin enthalten sind u. a. Dauer, Entfernung, mögliche Kosten und Klassenfahrtenbeispiele.
Tipp - So geht es einfacher:
Erfahrene Kollegen haben für die jeweilige Klassenstufe (im Rahmen der schulinternen Regeln) schon ganz konkrete Reiseziele vorbereitet, um eine zielgerichtete (vor allem auch lehrplanorientierte) Diskussion zu ermöglichen.
Geben Sie den Eltern die Möglichkeit, eigene Fragen zu weiteren Themen zu stellen, die sie interessieren.
Am Schluss findet die Wahl der Elternvertretung statt.
Im Protokoll halten Sie nur die Ergebnisse des Elternabends fest, damit auch nicht anwesende Eltern informiert sind. Hier finden Sie ein Beispiel:
„Protokoll des Elternabends vom 17. September 2021
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Herr Bakaharani, Frau Asaari, Frau Friedrichs, Herr Hummel, Frau Madawaled, Herr Pöttering, Frau und Herr Röttgen, Frau Shonwar, Frau Stapper, Frau Borchers, Herr und Frau Mohalel, Frau Müller (Lehrerin)
Protokoll-Führung: Frau Madawaled
Tagesordnung:
1. Klassenklima
2. Leistungsstand & Lernstoff
3. Anstehende Termine
4. Geplante Klassenfahrt im Mai
5. Verschiedenes
6. Wahl der Elternvertretung
1. Klassenklima
Hier notieren Sie die wichtigsten Informationen zum Klassenklima.
2. Leistungsstand und Lernstoff
Usw."
Drei Wochen vorher
Zwei Wochen vorher
Drei Tage vorher
Tag des Elternabends
Am Tag danach
Gern stellen wir ein passendes Angebot für Ihre Klassenfahrt zusammen